Vor 85 Jahren, am 9. und 10. November griffen Nationalsozialisten an vielen Orten im damaligen Deutschen Reich jüdische Menschen, ihre Geschäfte und Synagogen an. Passanten und nicht-jüdische Mitbürger griffen damals nur selten ein und beteiligten sich oft an den Gewaltexzessen. Die Stolperstein AG des Gymnasiums Birkenfeld mit Ihrem Lehrer Hans-Georg Heck setzt sich mit der Frage auseinander, wie das jüdische Leben damals in Birkenfeld und Hoppstädten-Weiersbach aussah, und organisierte auch in diesem Jahr wieder eine Stolpersteinputz-Aktion. Dieses Mal schloss sich eine Gruppe von Studenten und Studentinnen des Umwelt-Campus dieser Aktion an.
“Die Putzaktion dient dazu, anlässlich des Jahrestages der Reichspogromnacht an die Schicksale der jüdischen Menschen und politisch Verfolgten hier in Birkenfeld zu erinnern. Dies ist für uns gerade in diesen konfliktvollen Zeiten ein besonders wichtiges Anliegen. Denn die Erinnerungskultur darf sich nicht abschaffen.”, berichtet eine Schülerin von der Stolperstein AG des Gymnasiums Birkenfeld.
Die Stolpersteine dokumentieren das Schicksal ganzer Familien in Birkenfeld und Hoppstädten-Weiersbach, die ermordet oder verfolgt wurden. Sie wurden auf Initiative der AG des Gymnasiums Birkenfeld ab 2015 in der Verbandsgemeinde verlegt.
“Für uns ist die Geschichte des jüdischen Lebens hier in der Region größtenteils neu, da wir alle aus verschiedenen Teilen Deutschlands zum Studieren nach Birkenfeld gekommen sind. Daher war diese Aktion für uns besonders lehrreich. Wir bedanken uns bei der AG für ihre spannende Initiative und das bisherige Engagement und hoffen, dass in Zukunft noch weitere Stolpersteine verlegt werden können.“
Katharina Müller, Campus Neubrücke