Doping im Kontext Sport und Gesellschaft

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Vorwissen zu sortieren, mit Unwissen und platten Klischees aufzuräumen, Struktur in die Thematik zubringen, waren die Ziele der 15 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Birkenfeld an den diesjährigen Projekttagen. Dass das von Studienrat Christian Wagner geleitete Projekt die breite Masse anspricht, zeigte sich am Querschnitt der Teilnehmer, da es neben Schülern aus den etablierten Sportleistungskursen auch viele Interessenten aus dem Freizeitsport und anderen Fachbereichen gab.

 

Was ist Doping und wo fängt es an? Heutzutage ist es schick, sich überall einen Kaffee ToGo mitzunehmen oder einen Energy Drink zu sich zu nehmen, weil man sich einbildet, dies mache den Start in den Tag erst so richtig perfekt. Dass Koffein bis Ende 2003 eine im Profisport nicht erlaubte sehr gut nachweisbare Dopingsubstanz gewesen ist, war den Teilnehmern nicht bekannt und sorgte für Verblüffung. Selbst die Einordnung des Begriffs „Doping“ oder eine Erklärung dafür, warum namhafte Sportler wie Lance Armstrong dopen und wo der Unterschied zum Freizeitsportler oder Schüler liegt, der gegen das Betäubungsmittelgesetz verstößt, gestaltete sich nicht sehr einfach. Schließlich waren sich alle einig, dass auch andere Personen in ihrem Beruf durch die Einnahme bestimmter Substanzen kurzzeitig einen Leistungsgewinn erzielen können und sich dadurch einen Vorteil verschaffen. Eine Arbeitsgruppe bereitete eine Liste der gängigen Dopingsubstanzen vor und zeigte auf, wie weit verbreitet diese in den verschiedenen Sportarten sind und welchen positiven, aber auch nicht zu vernachlässigenden negativen Effekt sie auf menschliche Körper haben. Die rechtlichen, sportlichen und sozialen Folgen eines Betrugs bei Leistungssportlern sowie das Dopingkontrollsystem der NADA und WADA wurde von einer weiteren Gruppe am Präsentationstag für die Gäste der Schule aufbereitet.

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Ein Highlight des Projektes war mit Sicherheit der Besuch von Dr. med. Tanja Stenger vom Institut für Sport- und Präventivmedizin der Universität des Saarlandes, welche in Vertretung für den medizinischen Leiter des Instituts, MD PhD Tim Meyer, den Weg in unsere Schule fand. Beide sind im Institut für die Leistungsdiagnostik und Ernährung vieler bekannter Sportler verantwortlich – unter anderem der Fußball- Nationalmannschaft – und ermöglichten damit eine Diskussion des Themas von der medizinischen Perspektive her.

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Das Leben in einem – vielmehr mit dem – Doping-Kontrollsystem beleuchtete mit Kristina Gadschiew eine deutsche weltklasse Stabhochspringerin aus Zweibrücken, welche von ihren Erfahrungen und den damit verbundenen Einschnitten aus ihrem Sportlerleben und Alltag berichtete. Ihre Eindrücke von Weltmeisterschaften und Spitzenmeetings auch im Vergleich zu anderen Nationen, waren für alle Teilnehmer sehr interessant. Wir wünschen ihr auf diesem Weg weiterhin viel Erfolg in ihrer Karriere, da sie sich in der Qualifikationsphase für die Olympischen Spiele befindet und sich die Zeit für die Schülerinnen und Schüler unseres Gymnasiums ein Tag vor der Abreise ins Trainingslager genommen hat.

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Alle teilnehmenden Personen sind sich einig, dass wegen seiner Aktualität auch in Zukunft wieder ein Workshop zum Thema Doping angeboten werden soll.

Von Christian Wagner

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