Bericht: Aline Schulz, 9a
Bilder: H.-G. Heck
Im Rahmen unseres Geschichtsunterrichts unternahmen wir einen Tagesausflug nach Verdun, einer kleinen Stadt im Nordosten Frankreichs, die als einer der bedeutendsten Schauplätze des Ersten Weltkriegs gilt.
Ziel der Reise war es, das historische Verständnis für die Geschehnisse des Krieges zu vertiefen und sich der Auswirkungen von Krieg, Zerstörung und Versöhnung bewusst zu werden. Es war eine eindrucksvolle und bewegende Reise in die Vergangenheit, die uns viele neue Eindrücke vermittelt hat.
Unser erster Halt war direkt auf dem ehemaligen Schlachtfeld von Verdun. Auch über hundert Jahren nach dem Ersten Weltkrieg sind dort noch deutlich die Spuren der grausamen Kämpfe zu sehen. Überall gibt es Krater, ehemalige Gräben und zerstörte Landschaft. Die Atmosphäre war bedrückend, aber auch sehr lehrreich. Es war beeindruckend zu sehen, wie die Natur sich das Gebiet zurückgeholt hat – und trotzdem bleibt der Ort ein stilles Mahnmal für das, was hier geschehen ist.
Anschließend besichtigten wir das Fort Douaumont, eines der wichtigsten und größten Forts der damaligen Zeit. Im Inneren herrschte eine bedrückende Stille. Die feuchten, dunklen Gänge und engen Schlafräume vermittelten einen beklemmenden Eindruck davon, wie die Soldaten unter schlimmsten Bedingungen hier leben und kämpfen mussten. Besonders bewegend fand ich die Gedenktafeln und die kleinen Räume, in denen Soldaten monatelang ausharren mussten.
Nach dem Fort ging es weiter zum Mémorial de Verdun, einem Museum, das sich intensiv mit der Schlacht und den Schicksalen der beteiligten Menschen auseinandersetzt. Dort bekamen wir etwas mehr Zeit, um mithilfe eines Quizbogens das Museum selbstständig zu erkunden. Die Ausstellung war sehr anschaulich: Uniformen, persönliche Gegenstände, Briefe und Fotos vermittelten einen ganz persönlichen
Einblick in das Leben der Soldaten. Besonders spannend war es, die Antworten für das Quiz zu suchen – das hat dazu geführt, dass wir uns noch genauer mit den Inhalten beschäftigt haben.
Zum Abschluss besuchten wir das Beinhaus und den Nationalfriedhof von Douaumont. Dieser Ort war für uns persönlich der bewegendste Moment des Tages.
Das Beinhaus enthält die Gebeine von über 130.000 unbekannten Soldaten – sowohl französischen als auch deutschen. Der Anblick der endlosen weißen Grabreihen auf dem angrenzenden Friedhof hat uns die riesigen Verluste und das menschliche Leid des Krieges noch einmal besonders deutlich gemacht.
Der Ausflug nach Verdun war für die Klassenstufe 9 sehr eindrucksvoll und emotional. Wir habe viel über den Ersten Weltkrieg gelernt, aber vor allem auch darüber, wie wichtig
Erinnerungskultur ist. Die Orte, die wir besucht haben, machen Geschichte greifbar und zeigen, wie wertvoll Frieden ist. Wir sind sehr dankbar, dass wir diese Erfahrung machen durfte und unsere Geschichtslehrer diesen Ausflug geplant haben.