Autorenlesung am Gymnasium Birkenfeld

In Kooperation mit dem RAK-Arbeitskreis Suchtprävention des Landkreises Birkenfeld, den Jugendpflegen des Stadtjugendamtes Idar-Oberstein und dem Landkreis Birkenfeld veranstaltete das Gymnasium Birkenfeld, am 11.11.2022, eine Autorenlesung zum Thema Alkoholmissbrauch. Dominik Schottner las den Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 8 aus seinem Buch Dunkelblau – Wie ich meinen Vater an den Alkohol verlor!vor.

Authentisch und lebensnah erzählte der Autor die Geschichte seines alkoholkranken Vaters und seines eigenen Erwachsenwerdens im Schatten der Sucht.

In seinen Lesungen ging Dominik Schottner eindringlich auf den Zwiespalt ein, in den er durch die Alkoholsucht seines Vaters geraten ist. Auf der einen Seite ist da die Trauer um einen Menschen, der für einen Außenstehenden relativ ‚normal‘ aber sehr ‚trinkfest‘ erscheint. Auf der anderen Seite die Wut eines erwachsenen Kindes um das „was hätte sein können.“ Und die Lesungen hatten es in sich: gepaart mit Tonaufnahmen seines Anrufbeantworters, Interviews von Familienmitgliedern und eigenen Erzählungen, nahm der Autor die Schülerschaft mit auf die Reise seines Vaters und der Familie. In die interaktive Lesung wurden die Schülerinnen und Schüler vielfältig eingebunden: sie konnten Fragen stellen, wurden zu ihrer persönlichen Meinung befragt und durften schätzen, wie viele Menschen in Deutschland einen riskanten Alkoholkonsum haben. Das Alkohol verharmlost und in unserer Gesellschaft akzeptiert und gefeiert wird, ist kein Geheimnis. Dennoch war die Tragweite des Suchtmittels Alkohol den meisten Teilnehmern gar nicht so bewusst.

Den Schülerinnen und Schülern wurde durch die Lesungen verdeutlicht, dass Menschen, die Alkoholkrank sind, oft nicht als solche erkannt werden. Denn sie sind geschickt darin ihre Probleme herunterzuspielen oder zu verheimlichen. Darüber hinaus sollte die Lesung dazu anregen, über das Tabuthema Alkoholismus in der Familie zu sprechen, Hilfsmöglichkeiten aufzuzeigen, aber auch an Grenzen zu erinnern, die Angehörige setzen müssen und dürfen.

Für diese gelungene Veranstaltung möchten wir uns bei Herrn Schottner und allen Organisatoren herzlich bedanken.

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