Gegen das Vergessen – Schüler des Gymnasiums Birkenfeld putzen Stolpersteine

Am 9. und 10. November 1938 zerstörten die Nationalsozialisten im ganzen damaligen Reichsgebiet die Synagogen, verwüsteten jüdische Geschäfte und misshandelten jüdische Mitbürger. Viele Männer wie der Landesrabbiner Dr. Alex Lewin aus Hoppstädten oder der Birkenfelder Kaufmann Simon Loeb wurden in Konzentrationslager wie Dachau oder Sachsenhausen verbracht, um in sog. „Schutzhaft“ genommen zu werden. Christliche Mitbürger, ob Passanten oder Nachbarn, griffen damals nur selten ein, beteiligten sich oft an den Gewaltexzessen oder an Plünderungen der Geschäfte.

Die Putzaktion der AG Stolpersteine des Gymnasiums Birkenfeld dient dazu, anlässlich des Jahrestages der Reichspogromnacht an die Schicksale der jüdischen Menschen und politisch Verfolgten hier in Birkenfeld und in Hoppstädten-Weiersbach zu erinnern. Dies ist gerade in diesen konfliktvollen Zeiten, in denen der Antisemitismus von rechts und links wieder erstarkt, ein wichtiges Zeichen. Diese Erinnerungskultur soll nicht anklagen, sondern dazu mahnen und aufrufen, sich dafür einzusetzen, dass nie mehr Mitmenschen aus religiösen, politischen oder anderen Gründen verfolgt und ermordet werden.

Die Stolpersteine dokumentieren das Schicksal ganzer Familien in Birkenfeld und Hoppstädten-Weiersbach, die ermordet oder verfolgt wurden. Ihren Geschichten und Schicksalen können über die Website des Gymnasiums nachgegangen werden. Seit 2015 wurden auf Initiative der AG des Gymnasiums Birkenfeld in beiden Orten mehrere Stolpersteine verlegt, die im Frühjahr 2026 durch Stolpersteine für die Birkenfelder Familie Loeb vermehrt werden.

Hans-Georg Heck, Gymnasium Birkenfeld

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