„Abend der Musik“ begeisterte über 300 Besucher im Gymnasium Birkenfeld

Musikalische Vielfalt und bemerkenswertes Können faszinierten die Besucher

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Schulleiter Tino Schmitt und Organisator Jens-H. Kruhl waren sich schnell einig: eine Veranstaltung dieser Art ist eine Besonderheit in der Region und hat sich mittlerweile auch zu einer liebgewonnenen Tradition am Gymnasium entwickelt. Der rege Zuspruch und langanhaltende Applaus zum Schluss belegten dies.

Wie im Vorjahr eröffnete Musiklehrer Franz Kathary den bunten Musikreigen in der Aula: Am Flügel begleitete er ein bemerkenswert großes Musikensemble, bestehend aus einem Chor und zahlreichen Begleitmusikern an Glockenspielen, Xylo- und Metallophonen, Saxofonen, Tuba, Flöten, Geigen, Gitarren und Schlagzeug. Die 5.- bis 9.- Klässler, welche das Lied „I like the flowers“ (Traditional) mit viel Freude sangen, wurden dabei von den Lehrern Rita Petto (Geige), Dagmar Orlian (Saxofon) und Holger Schneider (Tuba) unterstützt. Passend zu dem Liedtext wurden zudem diverse Schilder und Holzblumen hochgehalten, welche die Freude über den Frühling demonstrierten.

Das muntere Getümmel auf der Bühne setzte sich mit der Klasse 5a fort, welche mit Ukulelen das Traditional „Long long ago“, am Flügel begleitet von ihrer Musiklehrerin Eleonora Gornaia, vortrugen. Paul Dringelstein (5a) blieb dann gleich oben und spielte mit bemerkenswerter Souveränität eine flotte Improvisation zu „Hey hey Wickie“ (Christian Bruhn), wobei er sich auch von einem plötzlichen Lichtausfall nicht aus der Ruhe bringen ließ. Die „Kleinen ganz groß“ war weiterhin das Motto, als Lena Henn (5c) bei ihrem Bühnendebüt fehlerfrei „Solas“ von Jamie Duffy am Flügel intonierte.

Wie im Vorjahr überzeugte Thilo Wettmann (7b) am Saxofon, dieses Mal mit dem anspruchsvollen Stück „Air tendre et courante“ von Jean-Baptiste Lully, Hofmusiker in höchsten Ämtern von König Ludwig XIV.

Im Anschluss durfte auch das Publikum mitmachen, als es Eleonora Gornaias Musikklasse 6c bei einer rhythmischen Improvisation klatschend unterstützte.

Ein besonderer Moment war der Auftritt der Grundschülerin Viktoria You: Begleitet am Flügel von ihrer Gesangslehrerin Frau Gornaia sang die schon mit diversen Preisen ausgestattete Drittklässlerin „Voila“ von Barbara Pravi. Mit tosendem Applaus honorierte das Publikum diese Leistung des „Gaststars“ in schickem weißem Kleid und mit Haarkranz.

Eine weitere Chinesin spielte das romantische „Call of silence“ von Hiroyuki Sawano am Flügel: Ziying Huang (6c) überzeugte mit einem einfühlsamen Klavierspiel.

Mit Namikas „Je ne parle pas francais“ erklang dann ein französischsprachiger Hit, den der Sprachkurs (7a/b/c) von Lehrerin Anika Weber mit viel Verve als Karaoke-Version vortrug.

Ein bewegender Moment war der Auftritt von Maksym Larchenko (7a): Das begnadete Musiktalent, welches schon 2023 am Flügel begeisterte, trug zunächst höchst professionell „Heartache“ und „Spider Dance“ von Toby Fox (nicht der einzige Videospielkomponist an diesem Abend) sowie eine romantische Ballade der Musikakademie Moskau vor, bevor er zusammen mit Moderator Kruhl daran erinnerte, dass er durch einen Unfall eine Fingerkuppe und ein Fingerglied der rechten Hand verloren hat, weshalb sein Auftritt nicht hoch genug bewertet werden kann.

Musiklehrer Kruhl begleitete im Anschluss die 9c am Flügel zu dem Soundtrack-Hit „A million dreams“ aus „The greatest showman“, welche durch viel Dynamik und saubere Intonation zu überzeugen wusste. Aus der mit einigen Gesangstalenten ausgestatteten Klasse blieb Victoria Itermann direkt auf der Bühne und entfaltete ein bemerkenswertes Stimmvolumen zu einem in Karaoke-Version vorgetragen russischsprachigen Song der Band Rusavuki.

Zum Abschluss des ersten Teils gab Markus Forat (10a) sein Debüt auf der Aulabühne am Flügel: Wie des Öfteren an diesem Abend stammten auch die von ihm überzeugend vorgetragenen Stücke aus der Feder eines jungen Komponisten der Gegenwart: In diesem Fall von Gibran Alcocer („Idea 7“, „Idea 22“).

Im Mittelpunkt des zweiten Teils standen gleich drei Rockband-Formationen. Als passende Hinführung dazu trommelte Till Holzhäuser (6b) am Schlagzeug gekonnt zu Billy Talents „Fallen Leaves“. Im Anschluss standen auf der Setlist von Leni Sohns (Gesang), Lena Biers (Bass), Marlon Faller (E-Gitarre) und Philipp Kandels (Schlagzeug und Flügel) die Songs „Flying High“, eine erstaunliche Eigenkomposition der 8.- und 9.-Klässler, das sehr einfühlsam vorgetragene „One more light“ von Linkin‘ Park sowie der Tote Hosen Hit „An Tagen wie diesen“, wozu das Publikum begeistert mitklatschte. Dann wurde es ganz laut mit der Metal-Formation „Terrabust“ (Yves Müller, Lukas Simon und Merlin Engel, 10b), welche neben Korns „Blind“ gleich zwei großartige Eigenkompositionen mit „Torment“ und „Terrabust“ präsentierte. Die Band agierte höchst professionell: komplexe Rhythmen und Gitarrensoli sowie der gutturale Gesang, auch Growling genannt, wurde problemlos gemeistert, ein Hörgenuss für Freunde dieser Stilrichtung. Aus purer Freude am Musizieren hatte sich in den letzten Monaten eine weitere Formation mit Yves Müller (Bass) und Merlin Engel (Drums) gebildet: Zusammen mit Keyboarder und Sänger Zixuan Zhuang (10c) bedienten die drei Jungs ebenso überzeugend nun ganze andere Stilrichtungen des Rock mit „1979“/Smashing Pumpkins, „Just like heaven“/The Cure und „505“/Arctic Monkeys.

Der Abend endete, wie er begonnen hatte: Franz Katharys Chor samt Begleitmusikern schmetterte den Zuhörern ein fröhliches „Bye Bye Baby“ entgegen, was einst unter anderem von den Bay City Rollers vertont wurde und einen passenden Schlusspunkt am Ende eines wunderschönen Abends setzte.

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