Gunter Demnig sagte einst: „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“
Im Gedenken an ehemalige Mitbürger Birkenfelds und Hoppstädten-Weiersbachs, die zu Opfern des Nationalsozialismus wurden, haben Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums und der Realschule Plus Birkenfeld deren Biographien recherchiert, damit für sie sogenannte „Stolpersteine“ verlegt werden. Dazu reist der Kölner Künstler und Initiator der Gedenksteine, Gunter Demnig, nach Birkenfeld. Eingerahmt wird die Stolpersteinverlegung durch eine Ausstellung in der Kreissparkasse Birkenfeld vom 2.-12. Mai 2017.
Zunächst werden in Birkenfeld drei Stolpersteine verlegt:
Die jüdischen Schwestern Ida und Rosa Schiffmann lebten zur Zeit des Holocaust in der Bahnhofstraße und litten zunehmend unter dem NS-Regime und den Schikanen ihrer Mitmenschen. Eine der beiden Schwestern starb während der Deportation 1942 von Neubrücke nach Theresienstadt. Die zweite Schwester verstarb sehr wahrscheinlich im Konzentrationslager Theresienstadt.
Ein weiterer Stolperstein wird für den katholischen Priester Gerhard Storm verlegt. Er absolvierte im Jahre 1909 sein Abitur am Gymnasium Birkenfeld und predigte später gegen den Holocaust. Durch seinen Widerstand wurde er ebenfalls ein Opfer des Nationalsozialismus und am 20.08.1942 im Konzentrationslager Dachau ermordet.
In Erinnerung an diese Verfolgten des NS-Regimes hält Gunter Demnig am 10. Mai im Rahmen einer Abendveranstaltung (19 Uhr, Alte Schule in Birkenfeld) einen Vortrag über seine Arbeit. Der Abend wird musikalisch mit Kleszmer-Musik von der Gruppe „Dreydele“ umrahmt. Ebenfalls präsentieren die Schüler ihre Rechercheergebnisse und tragen Gedichte vor.
Am folgenden Tag beginnt die Stolpersteinverlegung ab 9 Uhr in der Bahnhofstraße 7.
Zu beiden Veranstaltungen laden wir herzlich ein!
Es ist vorgesehen, gegen Ende des Jahres weitere Stolpersteine in Hoppstädten-Weiersbach zu verlegen.