Über die AG
Die Stolperstein AG des Gymnasiums Birkenfeld wurde 2013-14 gegründet, inspiriert von einer Schülerin, die auf eine geplante Auschwitz-Fahrt des Jugendamts Idar-Oberstein aufmerksam machte. Lehrer*innen Heck und Schmitt initiierten eine intensive Vorbereitung, die alle Schüler*innen dazu brachte, sich mit den Schicksalen der Täter und Opfer auseinanderzusetzen. Begleitende Veranstaltungen wie Zeitzeugengespräche und Synagogenbesuche ergänzten das Engagement.
Die Idee, Stolpersteine zu verlegen, wurde 2015 realisiert, unterstützt von den Gemeinden Birkenfeld und Hoppstädten-Weiersbach. Nach einer Ausstellung 2017 folgten die ersten Stolpersteine für Gerhard Storm und die Schwestern Ida und Rosa Schiffmann. Die positive Resonanz integrierte die Verlegungen ins Schulprogramm.
Die AG engagierte sich auch für die Familie Stern. 2018 wurden Stolpersteine für Landesrabbiner Dr. Alexander Lewin und sieben Familienmitglieder verlegt. Eine bewegende Abendveranstaltung informierte über ihre Leben und Schicksale.
Weitere Projekte umfassten Mitarbeit an einer Ausstellung im Landesmuseum Birkenfeld 2019 und einer Multimedia-Station 2020/21. Jährliche Reinigungsaktionen am 9. November und eine Verlegung 2022 für die Familie Senator und Mutter mit Tochter aus Hoppstädten-Weiersbach waren Teil der Aktivitäten. Der letzte Exkurs im März 2023 führte zur SS-Sonderlager Hinzert.
Trotz 18 verlegter Stolpersteine plant die AG weitere Verlegungen und Informationsveranstaltungen, um Familien einen Ort des Gedenkens zu schaffen und die schrecklichen Verbrechen des Holocaust zu thematisieren.
Dr. Alexander Lewin
Dr. Alex Lewin wurde am 15. Oktober 1888 in Adelsheim (Baden) geboren. Nach seinem Abitur am Gymnasium Tauberbischofsheim (Baden-Württemberg) im Jahr 1908 studierte er semitische Philologie, Philosophie und die jüdische Religion an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin. Sein Promotionsvorhaben an der Universität Heidelberg unterbrach er 1913 um eine Rabbinatsverweserstelle in Offenburg anzutreten. In dieser Stelle wurde er am 10. Oktober 1914 als Infanterist eingezogen. Im Krieg wurde er am 2. Februar 1915 bei Audry in Frankreich schwer verletzt und nach zahlreichen Operationen aus dem Militärdienst entlassen. Die Preußische Verlustliste vom 20. März 1915 meldete ihn zunächst als Tod, was aber einen Monat später korrigiert wurde.
Nach seiner Zeit beim Militär legte er sein Rabbinatsexamen ab und setzte sein Studium fort, in welchem er am 4. Juni 1920 promovierte. Im September 1920 bewarb er sich für die Stelle des Landesrabbiners im Landkreis Birkenfeld. Nach einer Probepredigt wurde er vom Sitz der Landesrabbiner in Hoppstädten mit einem einstimmigen Urteil des jüdischen Landgemeinderates angenommen. Seine Ernennung erfolgte am 1. November 1920. Am 15. Dezember wurde er, mit der Eidesformel „Ich schwöre Treue der Reichs- und Landesverfassung, Gehorsam den Gesetzen und gewissenhafte Erfüllung meiner Amtspflichten. So wahr mir Gott helfe.“, für die Stelle eidlich verpflichtet. In seiner Position als Landesrabbiner beschäftigte er sich mit der jüdischen Geschichte im Kreis Birkenfeld, dazu gehörten archäologische Arbeiten sowie Ahnenforschung, z. B. zur Familie Stern aus Hoppstädten. Zeitgleich arbeitete er, von 1920 bis zur Geburt seines Sohns Samson 1926, als ehrenamtlicher Lehrer für jüdische Religion am Gymnasium Birkenfeld
Während der Inflation 1923 konnten die jüdischen Gemeinden die Kultussteuer nicht mehr aufbringen weswegen sich bemüht wurde, die Landesrabbinerstelle vakant zu lassen bis sich die finanzielle Situation verbessern würde. Dies wurde jedoch von der Landesregierung abgelehnt weswegen Lewin weiter in seinem Amt bleiben konnte.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde ihm ab dem 1. April sein Staatsgehalt nicht mehr ausgezahlt. Im Jahr 1935 wurde ihm der Zugang zu den Stadtarchiven verboten. Während der Reichspogromnacht am 9. November 1938 wurde seine Wohnung geplündert. Während dieser Plünderungen wurden die meisten seiner Unterlagen und Manuskripte zu begonnener Forschungsarbeit zerstört. Kurz darauf wurde er in das KZ Dachau bei München eingewiesen, aber schon am 9. Dezember wieder entlassen. Nach seiner Entlassung aus dem KZ versuchten die Nationalsozialisten, ihm seinen Doktortitel zu entziehen. Gemäß der Namensverordnung 1939 musste er den zusätzlichen Namen „Israel“ annehmen. Am 6. September 1939 wurde ihm, wegen dem Vorwurf noch im selben Monat als SPD Parteifunktionär aktiv gewesen zu sein, die deutsche Staatsangehörigkeit entzogen. Daraufhin floh Lewin nach Frankreich wo er 1942 von der Gestapo aufgespürt und in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert wurde, wo er starb.
Das Amtsgericht Birkenfeld hat Dr. Alex Lewin am 27. September 1960 für Tod erklärt. Als Todeszeitpunkt wurde der 31. Dezember 1945 festgelegt. Seit 2018 liegt ein Stolperstein für Dr. Alexander Lewin an der ehemaligen Synagoge in Hoppstädten-Weiersbach.
Familie Senator
- Max Senator (geb. 24.5.1889 in Lodz/Polen) ist als russischer Kriegsgefangener nach 1918 nach Deutschland gekommen und hiergeblieben. Unter welchen Umständen er als Kriegsgefangener nach Birkenfeld gekommen ist, ist bekannt.
- er hatte die russische/ polnische Staatsbürgerschaft
- hat in Birkenfeld Lydia Loeb (geb. 28.09.1889) geheiratet
- von Beruf war er Kaufmann
- er und seine Familie wohnten in der Achtstraße 12 (lt. einem alten Birkenfelder Einwohner – bzw. Telefonverzeichnis von 1930)
- am 21.11.1933 wurde er mit deiner Familie aufgrund seiner Staatsangehörigkeit (s. o.) von den Nazis nach Lodz/Polen abgeschoben. Das war eine erste Vertreibungswelle der Nazis, die sich auf die jüdischen Bewohner bezog, die nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besaßen.
- bis 1944 hat die Familie, zumindest Max, Lydia und Doris, in Lodz (deutsch Litzmannstadt) und dann in dem in der Stadt von den Deutschen errichteten Ghetto gelebt
- die Kinder Arthur (geb. 24.2.1919) und Gerda (15.7.1920) konnten nach Russland entkommen, wurden dort von den Russen verhaftet und nach Sibirien gebracht
- Arthur ist in Sibirien verschollen
- Gerda konnte nach Israel fliehen; hier hat sie geheiratet; sie ist die Großmutter von Nir Waiskopf, der zur Stolpersteinverlegung kommen möchte
- Max Senator ist am 9.5.1942 Ghetto Lodz (deutsch: Litzmannstadt) verstorben
- seine Frau Lydia Senator, geb. Loeb, wurde am 28.9.1889 in Birkenfeld geboren; am 26.6.1944 wurde sie im Vernichtungslager Chelmo (deutsch Kulmhof) von den Deutschen getötet
- die jüngste Tochter Doris wurde am 10.5.1930 in Birkenfeld geboren und mit ihrer Mutter ins Vernichtungslager Chelmo deportiert und dort am 26.6.1944 umgebracht
Das Wohn- und Geschäftshaus der Familie Senator (die auch ab und zu Sinator geschrieben wird) befindet sich in der Achtstraße 12 in Birkenfeld. Es ist heute Jokls Pub und in einer türkisartigen Farbe gestrichen. Der Kaufladen der Familie befand sich im Untergeschoss, wo heute die Kneipe. Darüber befanden sich die Wohnräume der Familie.
Familie Stern
Die Familie Stern stammte aus Hoppstädten-Weiersbach und lebte in der heutigen “Hohlengraben 4”. Sigmund Stern wurde am 27. August 1883 in Hoppstädten geboren und war als Pferdehändler tätig. Seine Frau Sophie Stern, geborene Weil, kam am 21. April 1886 ebenfalls in Hoppstädten zur Welt. Das Ehepaar hatte fünf Kinder: Gerda, Julius, Elli, Arnold, Lieselotte und Margit. Tragischerweise wurden Sigmund, Sophie und ihre Tochter Lieselotte am 30. April 1942 nach Theresienstadt deportiert und von dort aus nach Auschwitz gebracht. Wahrscheinlich wurden sie kurz nach ihrer Ankunft im Jahr 1942 ermordet.
Gerda, die am 4. April 1909 in Hoppstädten geboren wurde, heiratete am 5. Juli 1935 Karl Harris, einen Kaufmann aus Bosen. Die Trauung fand am 12. Juli in der Synagoge in Hoppstädten statt, geleitet vom Landesrabbiner Dr. Alexander Lewin. Gerda und Karl gelang es noch im Jahr 1935, nach Palästina (heute Israel) zu fliehen. Gerda verstarb am 7. Juni 1982 in Israel und hinterließ ihre Tochter Margalit Lazar, mit der die Arbeitsgruppe bis heute in Kontakt steht. Margalit und weitere Nachkommen von Sigmund und Sophie nahmen 2018 an der Stolpersteinverlegung teil. Julius wurde am 17. April 1912 in Hoppstädten geboren und war ebenfalls Pferdehändler. Im Jahr 1938 wanderte er nach Palästina aus. Die genauen Umstände, warum er später nach Deutschland zurückkehrte und wann er verstarb, sind nicht bekannt. Elli, geboren am 31. Juli 1919 in Hoppstädten, heiratete einen Mann namens Heinz Cohn und zog mit ihm nach Berlin. Sie hatten einen Sohn namens Mathel, der am 6. Dezember 1942 zur Welt kam. Im Oktober 1938 befanden sie sich im Gut Winkel bei Spreenhagen, wo jüdische Deutsche auf das Leben in Palästina vorbereitet wurden. Im April 1943 wurden Elli, ihr Ehemann und ihr Sohn von Berlin aus nach Auschwitz deportiert und kurz nach ihrer Ankunft ermordet.
Arnold wurde am 29. Juni 1921 in Hoppstädten geboren. Im Jahr 1937 beantragte er einen Reisepass, um nach Palästina auswandern zu können. Sein Antrag wurde genehmigt, während sein Vater, der ebenfalls einen Ausweis beantragte, diesen verweigert bekam. Die Nazis hatten Bedenken, dass er zusammen mit seinem Sohn nach Palästina ausreisen wollte. Arnold konnte 1938 ausreisen und verstarb am 20. April 1999 in Israel.
Lieselotte wurde am 20. Juni 1923 in Hoppstädten geboren und wurde zusammen mit ihren Eltern in Auschwitz im Jahr 1942 ermordet.
Margit, geboren am 16. September 1924 in Hoppstädten, gelang im Jahr 1940 die Flucht nach Palästina. Allerdings ereignete sich eine Tragödie, als das Schiff “Patria”, auf dem sie sich befand, versehentlich vor Haifa versenkt wurde. Margit kam bei der Explosion am 25. November 1940 ums Leben.
Am 31. Oktober 2018 wurden Stolpersteine vor dem ehemaligen Wohnhaus der Familie in Hoppstädten-Weiersbach für die Mitglieder der Familie verlegt, mit Ausnahme von Elli, für die bereits ein Stolperstein in Berlin verlegt worden war.
Gerhard Storm
Gerhard Storm war ein katholischer Priester und Schüler an unserem Gymnasium. Er wurde am 1. April 1888 in Sonsfeld / Rees (Niederrhein) geboren und besuchte ab dem Jahr 1900 eine Schule in Venlo. Diese besuchte er bis zum Jahr 1906. In diesem Jahr erfolgte auch der Wechsel ans Gymnasium Birkenfeld, an dem er drei Jahre später, also im Jahr 1909, seine Abschlussprüfung bestand. Übrigens ist sein Zeugnis im Schaukasten im Foyer ausgestellt. Nachdem er das Gymnasium besucht hatte, studierte er von 1909 bis 1913 Theologie in Münster. Dort erlangte er auch seine Priesterweihe am 8. März 1913. Am 27. März 1913 hatte er seine erste Stelle als Kaplan in der Gemeinde St. Martin / Wesel. Als er am 19. Mai 1920 der Kaplan in der Gemeinde in Emmerich wurde, war eine seiner Aufgaben die Redaktion der Kirchenpresse. 1925 war er als Religionslehrer für den sogenannten „lebenskundlichen“ Unterricht an den Berufsschulen in Emmerich zuständig. Ein Vertrag, den Storm am 1. April 1931 mit der Stadt Emmerich schloss erlaubte ihm, dass er bis zum 65. Lebensjahr unterrichten durfte. Dieser Vertrag wurde jedoch von den Nationalsozialisten am 31. Dezember 1934 gekündigt. Zwischen 1934 und 1936 werden während seines Einsatzes als Jugendseelsorger, seine Gehalts- und Pensionsbezüge trotz der Kündigung des Vertrages weitergezahlt. Als am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg beginnt, diente er als Lazarettpfarrer in Emmerich. Er wurde auch wegen seiner Tätigkeit für die katholische Jugend und seinem Verhalten gegenüber dem Nazi-Staat von der Gestapo beschattet. Am 11. Januar 1942 wurde er aufgrund einer regimekritischen Predigt verhaftet. Außerdem gelang es der Gestapo seine Predigt „Das Heil kommt von den Juden“ aus dem Jahr 1938 als einen weiteren Inhaftierungsgrund zu gebrauchen. Gerhard Storm wurde am 15. Mai 1942 durch die Gestapo vernommen und am 18. Mai 1942 in das Männergefängnis Düsseldorf überführt. Am 23. Juli 1942 wurde er in das KZ Dachau überführt und im sogenannten „Priesterblock“ untergebracht. Gerhard Storm starb am 20. August 1942 durch die Folgen der Haft, jedoch wird als „offizieller“ Grund ein Darmkatarrh genannt. Seine Urne mit der Asche wurde nach kurzer Zeit nach Haldern am Niederrhein überführt und auf dem dortigen Friedhof beigesetzt. 1966 wurde seine Urne in die Krypta des Xantener Doms überführt, einer Gedenkstätte für neuzeitliche Märtyrer. Gerhard Storm wurde als Glaubenszeuge in das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhundert aufgenommen.
Vor dem ehemaligen Gebäude des Gymnasium Birkenfeld in der Schneewiesenstraße, wurde von den Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums am 11. Mai 2017 ein Stolperstein für ihn verlegt.
Ida und Rosa Schiffmann
Über das Leben der Schwestern Ida und Rosa Schiffmann wissen wir leider nicht viel. Jedoch ist bekannt, dass Rosa Schiffmann am 31.07.1877 bei uns in Birkenfeld geboren wurde. Ihre jüngere Schwester Ida wurde am 15.05.1878, ebenfalls in Birkenfeld, geboren. Die beiden Modistinnen führten ein Modegeschäft in der Bahnhofstraße 14, wo sich heute die Volksbank (heute Bahnhofstraße 7) befindet.
Noch bis heute erhaltene Briefe, welche die Schwestern an den damaligen Direktor des Birkenfelder Gymnasiums gerichtet hatten, verdeutlichen die Anfeindungen, welche sie sich täglich von den Schülern gefallen lassen mussten.
Rosa und Ida Schiffmann wurden beide am 27.07.1942, im Alter von 64, von Neubrücke aus über Trier und Köln nach Theresienstadt deportiert. Rosa starb noch während des Transportes. Ida Schiffmanns Schicksal ist nicht bekannt. Vermutlich wird sie in Theresienstadt oder in einem der Vernichtungslager ermordet worden sein.
Seit 2017 erinnern am ehemaligen Standort ihres Modegeschäfts zwei Stolpersteine an die Geschwister.
Elise Eppstein und Ottilie Katzenberg
Elise Eppstein (geb. Franken) kam am 17. August 1848 in Emmerich zur Welt, später lebte sie zusammen mit ihrem Ehemann Ferdinand Eppstein (geb. 1838) zusammen in Hoppstädten. Dieser war dort in der jüdischen Gemeinde als Kantor und Lehrer tätig. Er starb noch über ein Jahrzehnt vor Hitlers Machtergreifung 1933 am 29. Oktober 1920. Sein Grab ist heute noch auf dem jüdischen Friedhof in Hoppstädten zu finden. Elise blieb nach dem Tod ihres Ehemanns in Hoppstädten, sie wohnte als seine Witwe weiterhin im gemeinsamen Haus, damals Haus Nr. 19, heute Hauptstraße Nr. 30. Vor dem Haus befindet sich ein Stolperstein für sie und ihre Tochter Ottilie Katzenberg.
Ottilie wurde am 13. Juli 1875 in Hoppstädten geboren, später zog sie zu ihrem Geliebten und Ehemann Sally Katzenberg (geb. 1869) nach Duisburg. Bis zu seinem Tod im Januar 1931 lebten die beiden zusammen dort und hatten drei Kinder, Toni, Paul und Liddy. 1936 kehrte Ottilie zurück nach Hoppstädten zu ihrer Mutter und beantragte im Mai 1937 einen Reisepass, um ihren Bruder Jakob in Luxemburg zu besuchen. Man ging ihrem Wunsch nach, stellte ihr sogar entgegen der Regel noch einen Pass aus (für gewöhnlich verweigerte man es Juden zu dieser Zeit einen Reisepass auszustellen), ihr Vorhaben schien tatsächlich zu gelingen. Doch kurz vor der luxemburgischen Grenze wurde sie in Igel, einem Grenzort, zurückgewiesen. Ihr Passbild war nicht abgestempelt, die Einreise wurde ihr verwehrt.
Elise und Ottilie wurden vermutlich Anfang der 40er Jahre aus ihrem Haus vertrieben und in der Judenschule zwangseinquartiert, die schräg gegenüber ihrem Wohnhaus auf der anderen Straßenseite liegt. Wie die noch vorhandene Sterbeurkunde nachweist, verstarb Elise dort Ende Juni 1941 an Altersschwäche. Knapp über ein Jahr später wurde Ottilie am 27.07.1942 von Neubrücke über Trier und Köln nach Theresienstadt deportiert. Mitte September des gleichen Jahres folgte eine weitere Deportation nach „Treblinka“, einem Vernichtungslager. Dort wurde Ottilie mit großer Wahrscheinlichkeit sofort nach ihrer Ankunft ermordet.
Heute leben die Nachkommen von Ottilie Katzenberg und Elise Eppstein unter anderem in Schweden, von wo sie zur Stolpersteinverlegung im Jahr 2022 anreisten.